Hundegesundheit im Alter: Wie Sie Anzeichen von Schmerz und körperliche Veränderungen bei Ihrem Hund frühzeitig erkennen und sinnvoll reagieren
Mit zunehmendem Alter treten bei Hunden – wie bei uns Menschen auch – häufig gesundheitliche Beschwerden auf. Diese können von kleinen Wehwehchen über kaum wahrnehmbare Schmerzsymptomen wie Lahmheiten oder verminderte Bewegungsfreude bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen.
Das Problem: Ihr Vierbeiner kann Ihnen nicht verbal mitteilen, was ihm fehlt. Zudem neigen viele Hunde dazu, Schmerzen nicht offensichtlich zu zeigen. Sie verstecken Beschwerden, weil sie Stress, Angst oder Konfrontation vermeiden möchten. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihren Vierbeiner kontinuierlich beobachten und abtasten – idealerweise mehrmals wöchentlich.
Nutzen Sie dazu einfach die Streicheleinheiten mit Ihrem Hund. Sie dienen nicht nur der Zuneigung, sondern stellen vor allem eine wertvolle Gelegenheit dar, ihn aufmerksam zu untersuchen. So können Sie Veränderungen frühzeitig erkennen und bei Bedarf tierärztlichen Rat einholen.
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Schauen Sie in Maul und Ohren – und auch unter die Rute.
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Prüfen Sie das Fell auf Unregelmäßigkeiten, die nicht sofort auffallen.
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Kontrollieren Sie die Pfoten gründlich – von den Krallen bis zu den Ballen.
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Gehen Sie niemals davon aus, dass ein ungewöhnliches Verhalten oder Symptom einfach nur „am Alter liegt“.
Denken Sie stets daran: Sie suchen gezielt nach Anzeichen, die das Leben Ihres Hundes beeinträchtigen oder gefährden könnten. Ihr Tier ist auf Ihre Aufmerksamkeit angewiesen. Wenn Sie Veränderungen bemerken, stellen Sie Ihren Hund bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin vor. Ein rasches Handeln trägt dazu bei, das Tierwohl, die Lebensqualität und Heilungschancen Ihres Vierbeiners zu verbessern.
Nicht nur bei älteren Hunden: Symptome, die immer ernst zu nehmen sind
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht häufiger Warnsignale und möglicher Gesundheitsprobleme, die tierärztlich abgeklärt werden sollten:
Allgemein: Aufgeblähter Bauch, Muskelschwund, plötzliche Gewichtsveränderung, Abmagerung, Übergewicht, trockene Schleimhäute, aufgekrümmter Rücken, hängender Kopf, übermäßiger Durst, auffälliger Harnabsatz.
Verhalten: Energie- oder Antriebslosigkeit, Berührungsempfindlichkeit bei Palpation (z. B. Rücken, Bauch, Gelenke), Rückzug, vermehrtes Winseln, Hecheln, ungewöhnliche Aggression gegenüber Artgenossen, Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, im Kreis laufen.
Fell: Starkes Haaren, Schuppenbildung, Glanzlosigkeit, Geruchsbildung.
Haut: Rötungen, Schwellungen, Verletzungen, warme oder entzündete Bereiche, Parasiten (Flöhe, Zecken etc.), vermehrter Juckreiz.
Bewegungsapparat: Steifheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Gehen, Lahmheit, Fehlstellungen, ungleichmäßiger Krallenabrieb.
Augen: Zusammenkneifen, Trübungen, übermäßiges Tränen, Trockenheit, Juckreiz, Ausfluss, Schwellungen, Rötungen, sichtbare Nickhaut, nachlassendes Sehvermögen.
Ohren: Kopfschütteln, Kopfschiefhaltung, Juckreiz, unangenehmer Geruch, Rötung, Krusten, Ausfluss, Hämatome, Hörverlust.
Nase: Ausfluss, Risse, Krusten, verstopfte Nasenlöcher, auffällige Atemgeräusche.
Maul: Vermehrter Geruch, Zahnbelag, Zahnfleischrötung, lose oder beschädigte Zähne, übermäßiger Speichelfluss, Kau- oder Schluckbeschwerden.
Atmung: Starkes Hecheln, plötzliche Maulatmung, unregelmäßige oder flache Atmung, Husten, Würgen, Rückwärtsniesen, Atemnot, vermehrte Bauchatmung.
Verdauung: Appetitlosigkeit, Durchfall, blutiger oder schwarzer Kotabsatz, Erbrechen, Verstopfung.
Anogenitalregion: Rötungen, Schwellungen, Ausfluss, ungewöhnlicher Geruch, starkes Belecken oder Reiben in der Anogenitalregion.
Pfoten: Eingewachsene oder gespaltene Krallen, übermäßiges Belecken, Hautreizungen, starke Abnutzung der Ballen.
Viele dieser Symptome lassen sich gut behandeln. Mit Unterstützung Ihres Tierarztes oder Ihrer Tierärztin können Sie Schmerzsignale frühzeitig wahrnehmen, Ihrem Hund Leiden ersparen und die Lebensqualität Ihres Vierbeiners möglichst lange erhalten.


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